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Star-Dirigent Enrique Mazzola

Enrique Mazzola arbeitet international mit den berühmtesten Orchestern: Orchestre National de France, BBC Philharmonic, Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Orchestra Nazionale della RAI, Tokyo Philharmonic, NDR Radiophilharmonie, Russian National Symphony Orchestra, RTSI Orchestra and theatres, Teatro alla Scala, Deutsche Oper Berlin, Théâtre des Champs-Elysées in Parisi, La Monnaie, Bayerische Staatsoper, Liceu in Barcellona, Staatstheater Stuttgart, Teatro del Maggio Musicale in Florence, Opera di Roma, Flamish Opera, the Bolshoi Theatre in Moscow… 

„Magische Hände” Der spanische Stardirigent Enrique Mazzola über polikulturelle Unterschiede, Musik mit Leidenschaft und die Fähigkeit Kritiker einfach weg zu Lächeln 

Herr Mazzola, Sie sind in Spanien aufgewachsen, haben dann in Italien studiert. Nach dem Studium haben Sie den „Fallstaff ” in Frankreich dirigiert, später mit dem russischen Nationalorchester zusammen gearbeitet. Letzten Dezember haben sie dann sogar einige Zeit bei uns in Deutschland verbracht, nämlich an der Berliner Oper. Bei all Ihrer Erfahrung: Wie unterscheidet sich die Wertschätzung von Kultur – besonders der von Opern Musik – im Vergleich der Länder?
"Ich führe ein ziemlich internationales Leben, da haben Sie Recht, ich habe tatsächlich in vielen unterschiedlichen europäischen Ländern dirigiert. Dabei ist mir eine Gemeinsamkeit, die alle Opernliebhaber verbindet, aufgefallen: Bis heute, also bis ins Jahr 2010, kommen die Leute in die Oper, um Teil einer großen, einer bedeutsamen, multikulturellen – oder besser polikulturellen – Show zu sein. Eine effiziente Zusammenarbeit zwischen Dirigent und Bühne ist heute deshalb besonders wichtig. Auch Opernsänger müssen sich heute besonderen Anforderungen stellen. Sie müssen beides sein: gute Sänger und gute Schauspieler. Natürlich gibt es aber auch Unterschiede bezüglich der ländersepzifischen Präferenzen. In Italien achtet das Publikum primär auf die Musik, dort bevorzugt man eher traditionelle Aufführungen. In Deutschland dagegen ist es wichtiger, was auf der Bühne passiert. Ich würde fast sagen, das ist die Hauptsache. Deutsche bevorzugen moderne Inszenierungen: Sie lieben es aktuelles Zeitgeschehen im Dargebotenen wieder zu entdecken."

Wie sieht es mit den persönlichen Eigenschaften der Opernsympathisanten aus: Sind Opernliebhaber auf der ganzen Welt aus dem gleichen Holz geschnitzt? Gibt es so etwas wie den Universal-Fantyp?
"Heute wird sehr viel über die schwierige Situation von Klassischer Musik im Allgemeinen gesprochen. Zu diesen Problemen gehört, dass das durchschnittliche Alter des Publikums zwischen 60 und 70 Jahren liegt. Aber: In aufgeschlossenen Städten wie Moskau oder Berlin sehe ich inzwischen auch immer öfter junge Leute. Und alle, Jung und Alt, sind fasziniert von der magischen Welt der Musik, dem Wort, der Szene, der Atmosphäre."

Sind Operngänger also Genießer und Musik ist so etwas wie eine nicht-physische Wellness Behandlung?
"Zweifelos! Zu diesem Thema gibt es inzwischen eine große Reihe wissenschaftlicher Studien. Vor ein paar Tagen erst habe ich einen Artikel über den positiven Einfluß von Mozarts Musik auf Babygeschrei gelesen."

Welche Vorrausetzungen muss der Opernneuling denn überhaupt besitzen um Opernmusik fühlen und verstehen zu können?
"Ich glaube gar keine. Ich lade oft Freunde ein, die das erste Mal eine Oper besuchen, um sich hinzusetzen, die Augen zu schließen und die Musik zu genießen. Dann kann jeder für sich selbst entscheiden, ob es eine schöne Erfahrung war, oder nicht."

Mal ehrlich: Ist es eigentlich für Männer oder für Frauen leichter sich in Opernmusik einzudenken?
"Wir haben uns an den Gedanken gewöhnt, dass Frauen über eine höhere Sensitivität verfügen. Vielleicht stimmt es auch, dass Frauen sich besser fallen lassen können, um sich von Musik beeinflussen zu lassen. Aber das hat nichts mit Verständnis von Musik zu tun. Ich versuche lange schon mit dem Klischee zu brechen, dass Männer erst vorbereitet werden müssen, bevor sie den Konzertsaal betreten können, um die Musik zu verstehen und zu schätzen. Das ist nämlich nicht der Fall."

Wann ist für Sie persönlich Musik schön und ästethetisch?
"Musik muss mit Leidenschaft gemacht werden. Sie kann perfekt sein und dennoch ohne Seele – nur das kann ich nicht tolerieren."

Welchen Popkünstler mögen sie persönlich?
Viele!
"Ich mag den Italiener Francesco Renga, sowie einige frühe Madonna und Michael Jackson Songs, aber auch Norah Jones."

Wann und wie haben sie überhaupt entdeckt, dass sie Dirigent werden wollten?
"Ich betrat schon früh, nämlich als Kind, die Welt der Opernmusik: Ich war ein Mitglied des Kinderchors der Mailänder Scala. Als ich ein Mal vor einem Auftritt hinter der Bühne wartete, beobachtete ich den Dirigenten Claudio Abbado und versuchte die magischen Bewegungen seiner Hände zu imitieren. Sicher war dies ein entscheidender Augenblick."

Die Presse berichtete von Buh-Rufen nach der Premiere von der „Barbier von Sevilla” in Berlin. Wie gehen sie mit derartiger Kritik um?
"Hart arbeiten, freundlich lächeln und mit der größten Leidenschaft für die weiter machen, denen es gefällt."


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